Die Therapieentscheidung
Das Wichtigste auf einen Blick:
Eine Therapie bei CLL ist erforderlich, wenn die Krankheit fortschreitet oder zusätzliche Symptome auftreten wie z. B. Blutarmut oder eine vergrößerte Milz.
Genetische Risikofaktoren beeinflussen die Wahl der Therapie.
Die Therapieoptionen reichen von zielgerichteten BTK- und BCL2-Inhibitoren bis hin zu Chemotherapie oder Stammzelltransplantation bei Hochrisikopatient:innen.
Bei Fortschreiten oder Rückfall der Krankheit ist eine Anpassung der Therapie notwendig.
Shared Decision Making (gemeinsame Entscheidungsfindung) bedeutet, dass die Patient:innen aktiv in die Wahl der Therapie einbezogen werden.
Wie wird die Therapie ausgewählt?
Wie wird meine Therapie ausgewählt?
Die Behandlung von CLL richtet sich nach Ihrem genetischen Risiko, Vorerkrankungen und Ihren persönlichen Wünschen. Es gibt drei Hauptgruppen, die sich nach genetischen Faktoren unterscheiden:
Risiko
Risiko
Risiko

Erstlinientherapie und Zweitlinientherapie
Erstlinientherapie
Die Erstlinientherapie ist die erste Behandlung nach der CLL-Diagnose. Sie zielt darauf ab, die Krankheit bestmöglich zu kontrollieren und umfasst Medikamente, die für die meisten Patient wirksam und gut verträglich sind. Häufig eingesetzt werden BTK- oder BCL2-Hemmer oder Antikörper. Die Behandlung kann zeitlich begrenzt oder auch dauerhaft sein.
Zweitlinientherapie
Wenn die Erstlinientherapie nicht ausreichend wirkt oder die Krankheit nach einiger Zeit zurückkehrt (Rezidiv), folgt die Zweitlinientherapie. Dabei kommen oft Medikamente einer anderen Gruppe oder eine veränderte Strategie zum Einsatz, um die Krankheit weiter zu bekämpfen. Die passende Therapie wird anhand der ersten Behandlung und des aktuellen Gesundheitszustands ausgewählt.
Beteiligung an der Therapiewahl
Ein entscheidender Aspekt bei der Therapieentscheidung ist die aktive Einbindung der Patienten und Patientinnen. Es ist wichtig, dass Sie umfassend über ihre Therapieoptionen informiert werden. Sie sollten wissen, welche Vor- und Nachteile die einzelnen Behandlungsansätze haben und welche Risiken oder Nebenwirkungen damit verbunden sind. Dies bildet die Grundlage für das sogenannte “Shared Decision Making” – eine gemeinsame Entscheidungsfindung zwischen Patient:innen und Ärzteteam. Dabei geht es darum, die Therapieoptionen auf Ihre individuellen Lebensumstände und Wünsche abzustimmen.
Soll ich eine Zweitmeinung einholen?
Eine Zweitmeinung kann hilfreich sein, besonders wenn Sie Bedenken bei der vorgeschlagenen Behandlung haben oder eine schwerwiegende Entscheidung ansteht, wie etwa die Wahl einer Stammzelltransplantation. Eine zweite Meinung bietet oft eine zusätzliche Perspektive und kann bei der Entscheidungsfindung unterstützen, z. B. wenn mehrere Therapieoptionen zur Verfügung stehen.
Ihr behandelnder Arzt oder Ihre Ärztin kann Sie an geeignete Spezialist:innen oder spezialisierte Zentren weiterverweisen. Nehmen Sie zum Termin alle relevanten medizinischen Unterlagen mit, damit ein umfassendes Bild Ihrer Situation möglich ist.
Was ist eine zielgerichtete Therapie?
Zielgerichtete Therapien eröffnen neue Möglichkeiten in der Behandlung der CLL, indem sie gezielt Krebszellen angreifen und gesundes Gewebe schonen. Innovative Wirkstoffe wie BTK- und BCL2-Inhibitoren werden oft mit Antikörpertherapien kombiniert, um die Wirksamkeit zu steigern. Erfahren Sie, wie diese modernen Ansätze individuell angepasst und in verschiedenen Formen verabreicht werden können.
