Rezidiv und Remission

Das Wichtigste auf einen Blick:

Rezidiv bedeutet das Wiederauftreten der CLL nach einer Phase der Besserung.

Remission beschreibt eine Phase, in der die Anzeichen der Erkrankung reduziert oder verschwunden sind, jedoch ohne Garantie auf Heilung.

Frühzeitige Nachsorgeuntersuchungen helfen, ein Rezidiv schnell zu erkennen und eine passende Behandlung einzuleiten.

Zweitlinientherapien kommen zum Einsatz, wenn die Ersttherapie nicht ausreichend war.

Eine allogene Stammzelltransplantation kann bei fortgeschrittener CLL eine Option sein, jedoch nur für ausgewählte Patient:innen.

Was bedeutet ein Rezidiv?
Was bedeutet Remission?

icon-info

Rezidiv und Remission

Was ist ein Rezidiv?

Ein Rezidiv bezeichnet das Wiederauftreten einer Erkrankung nach einer Phase der Besserung. Bei chronisch lymphatischer Leukämie (CLL) bedeutet dies, dass die Krankheit nach einer erfolgreichen Therapie, bei der die Krebszellen reduziert oder sogar nicht mehr nachweisbar waren, erneut auftritt. Ein Rezidiv kann sich sowohl in der Blutbahn als auch in den Lymphknoten oder anderen Organen zeigen. Da es sich bei CLL um eine chronische Erkrankung handelt, ist ein Rezidiv bei CLL leider nicht ungewöhnlich. Der Zeitpunkt und das Muster des Wiederauftretens können variieren, und die Behandlung wird dementsprechend angepasst.

Was bedeutet Remission?

Remission beschreibt, dass die Symptome einer Erkrankung, in diesem Fall CLL, zurückgegangen oder vollständig verschwunden sind. Remission bedeutet jedoch nicht unbedingt Heilung. Es gibt zwei Hauptformen: die partielle und die komplette Remission. Bei einer partiellen Remission sind die Symptome deutlich reduziert, aber die Krankheit bleibt nachweisbar. Bei einer kompletten Remission sind die Symptome vollständig verschwunden und die Krankheit ist in Untersuchungen nicht mehr erkennbar. Es ist wichtig, auch während einer Remission weiterhin regelmäßige Kontrolluntersuchungen durchzuführen, um ein mögliches Rezidiv (Rückfall; siehe oben) frühzeitig zu erkennen.

Wiederauftreten der Erkrankung früh erkennen

Ein frühzeitiges Erkennen eines Rezidivs ist entscheidend für den weiteren Verlauf der Behandlung. Regelmäßige Nachsorgeuntersuchungen sind daher sehr wichtig. Diese Untersuchungen umfassen häufig Bluttests, die die Anzahl und die Eigenschaften der weißen Blutkörperchen überwachen. Zudem werden in einigen Fällen bildgebende Verfahren wie Ultraschall oder CT-Scans eingesetzt, um Veränderungen in den Lymphknoten oder Organen festzustellen. Auch wenn Sie sich wohlfühlen, sollten Sie diese Untersuchungen wahrnehmen, da ein Rezidiv im Frühstadium oft keine Symptome verursacht. Ein engmaschiges Monitoring ermöglicht es, frühzeitig eine erneute Behandlung zu starten und bietet somit die besten Erfolgschancen.

Wie wird die beste Therapie bei einem Rezidiv ausgewählt?

Die Wahl der Therapie bei einem Rezidiv hängt von mehreren Faktoren ab. Zu den wichtigsten gehören die Art und Wirksamkeit der vorangegangenen Therapien, die Dauer der Remission und das Ausmaß des Krankheitsfortschritts. Wenn eine vorherige Therapie eine längere Remissionsphase erreicht hat, kann es sinnvoll sein, diese oder eine ähnliche Therapie erneut zu nutzen. Bei einem schnelleren Fortschreiten der Krankheit oder bei Therapieresistenz müssen jedoch andere Behandlungsstrategien in Betracht gezogen werden. Hier kommen oft Zweitlinientherapien zum Einsatz, die speziell für Patientinnen und Patienten entwickelt wurden, bei denen die Erstlinientherapie nicht den gewünschten Erfolg gebracht hat.

Allogene Stammzelltransplantation

Eine allogene Stammzelltransplantation ist eine mögliche Therapieoption bei fortgeschrittener CLL, die vor allem dann ausgewählt wird, wenn andere Behandlungen nicht ausreichend wirksam waren. Bei dieser Methode werden Stammzellen eines passenden Spenders auf den Patienten oder die Patientin übertragen, um das erkrankte Knochenmark zu ersetzen. Dadurch kann das Immunsystem neu aufgebaut werden, was langfristig eine Kontrolle oder sogar Heilung der CLL ermöglichen könnte.

Da die Durchführung einer allogenen Stammzelltransplantation ein komplexer und risikoreicher Eingriff ist, wird sie nur bei ausgewählten Patientinnen und Patienten angewendet. Sie kommt besonders bei jüngeren Patientinnen und Patienten infrage, die ansonsten gesund sind und deren CLL auf andere Behandlungen nicht anspricht.

Der Ablauf umfasst eine intensive Vorbereitung, die eigentliche Transplantation und eine längere Phase der Nachsorge, um mögliche Komplikationen zu erkennen und zu behandeln. Die Entscheidung für eine Transplantation sollte sorgfältig und in enger Absprache mit Ihrem Behandlungsteam getroffen werden.

Wie kann ich die Lebensqualität positiv beeinflussen?

Die Diagnose CLL bringt viele Herausforderungen mit sich – doch Sie sind nicht allein. Unterstützung finden Sie bei Angehörigen, psychoonkologischer Begleitung und sozialrechtlicher Beratung. Zudem fördern gezielte Bewegung und eine enge Zusammenarbeit mit Ihrem Behandlungsteam Ihr Wohlbefinden und helfen, die Lebensqualität langfristig zu sichern.

LEBENSQUALITÄT